Bad Ischl - Trinkhalle

The Hissing Booth

Als “Catcall” bezeichnet man sexuell konnotierte Verhaltensweisen bzw. verbale Zurufe im öffentlichen Raum, welche (meist von fremden Personen) direkt an eine andere Person gerichtet werden. Was machen Katzen, wenn sie sich angegriffen fĂŒhlen? Sie fauchen (> “hissing” auf Englisch”). Unter einer “Kissing booth” (> “Kuss-Verkaufsstand”) versteht man eigentlich einen kleinen Markt- bzw. Verkaufsstand, hauptsĂ€chlich bekannt von amerikanischen Carnivals oder Filmen, an dem man KĂŒsse “kaufen” kann. Auch die “Hissing Booth” bezieht sich auf dieses Konzept – unscheinbar wie ein Limonadenstand oder eben eine “Kissing Booth”. “50 Cent, um dich wie eine Frau zu fĂŒhlen” lautet der Slogan, unter dem die “Hissing Booth” agiert. Es gibt keine weiteren Infos, keinen Einblick darauf, was man nun wirklich fĂŒr diese 50c bekommt. Sobald der/die Besucher/in zahlt, hĂ€lt sich die Standbetreiberin einen Schnurrbart vor, zĂŒckt ein kleines BĂŒchlein und wĂ€hlt einen Catcall, der dem/der Betrachter/in an den Kopf geworfen wird. Diese SprĂŒche sind alle echt (> gesammelt von „Catcalls Of Linz“) und wurden so oder so Ă€hnlich einer Person im Rahmen Linz und Umgebung bereits an den Kopf geworfen. Kinder unter 16 Jahren sind von der Aktion ausgeschlossen. Sie sind nicht die Zielgruppe – zudem soll es nicht zu Traumatisierungen kommen.

Dieses Projekt soll vor allem darauf aufmerksam machen, wie unerwartet und ĂŒberraschend Alltagssexismus passiert. Es macht perplex, es ist unangebracht und dennoch – die Wahrheit und die RealitĂ€t fĂŒr viele Frauen*. Erst nachdem der “Catcall” getĂ€tigt wurde, wird z.B. ein Flyer, mit Infos ĂŒber das gesamte Projekt und seine (Spenden-)Absicht, ausgehĂ€ndigt.

Der Reinerlös der “Hissing Booth” wurde bei vergangenen Veranstaltungen an das Frauenhaus Linz gespendet. Eine Kooperation mit anderen feministisch orientierten Vereinen ist allerdings auch optional.